Dauer: 14 Tage | Strecke: 209 km | Höhenmeter: 6300 m | Gesamtstrecke: 546 km

18: Nur 14 km und 1300hm ging es heute zur Sillianerhütte die den Abschluss(oder Anfang) des Karnischen Höhenweges markiert. Auf fast 2.500hm ist es stark windig und mit 12-14 Grad relativ frisch. Der Weg dorthin war sehr angenehm und es gab auch das ein oder andere schöne Fotomotiv. Da ich die Hütte auch recht schön fand beschloss ich hier zu übernachten. Am Fuße des Berges liegt Sexten und nebenan ist der Helm. Wir sind heute wieder nur zu zweit auf der Hütte (neben den beiden Wirten). Sonst ist ja noch nix los in der Gegend.

Am späteren Abend kündigt sich das Übel an. Mit wird zunehmend schlecht und ich bekomme Schüttelfrost und kann nicht schlafen. Wegen Kreislaufproblemen und Schwindel verschiebe ich den Abstieg erstmal auf Nachmittag. Zur Not muss ich noch ein bisschen hier bleiben…

19: Bin heute auf der Hütte geblieben und hab die meiste Zeit geschlafen. Kreislauf wird langsam wieder und ich kann schonmal wieder halbwegs Geradeauslaufen 🙂 Morgen ist das wieder vorbei. Glücklicherweise hab ich morgen mehrere Optionen von 5, 10 und 20 km kann also je nach Fitness früher stoppen. Die nächsten Tage wäre ich eh im Tal unterwegs da die Drei Zinnen noch verschneit sind. Also alles prima 🙂

20: Wieder halbwegs erholt ging es heute ins Tal in Richtung Toblach. Im Sportgeschäft in Innichen bekomme ich endlich eine Blackroll zum Beine, Füße und Rücken massieren. Kurz bevor das Gewitter losging erreichte ich Toblach. Im dortigen Grand Hotel gibts auch eine Jugendherberge. Endlich mal wieder Klamotten waschen! Relativ langweilige 21 km waren es heute.

21: Ganz fit bin ich noch nicht. Die Etappe von 19 km führt mich heute nach Olang. Touristenhochburg. Total voll. 20 Leute in der Schlange an jeder Supermarktkasse. Uah. Menschen!

22: Heute war mal wieder ein guter Tag. Hab mich langsam wieder vom Infekt erholt und starte um Punkt 7 zu meiner heutigen 30km Etappe nach „Obervintl“. Mit wenigen Pausen und ohne Essen laufe ich die Strecke in knapp 7 Stunden. Die Manna-Schnitten die es zum „Frühstück“ gab scheinen gut Energie zu liefern.

Zur Feier der 400km Marke geht es heute Veggiburgeressen und nebenan schick in ein 4-Sterne Hotel. Hier gibts sogar vegane Pizza. Ist ja wie die Oase in der Wüste!

Aktuell gibt es wieder mehrere Optionen wie es weitergeht:
Über Brixen in Richtung Meran oder nach Sterzing mit jeweils Abstecher über den ein oder anderen Gipfel / Berghütte. Ich habe zig Anfragen an Hütten geschickt wie es mit Schneefeldern aussieht.

23: Schlafen, Essen, Gammeln. Nach Anblick des Frühstücks spontan Aufenthalt verlängert. Also heute 0 km 0 hm.

Von den angeschriebenen Hütten bekam ich nur von einer Antwort – ratet – Altschneefelder – was sonst. Zudem hat jetzt Kathrin, eine Weitwanderin die auch vor mir unterwegs war, mehr oder weniger aufgegeben und wandert die Via Alpina jetzt wo anders. Ihr waren die Schneefelder und gesperrten Pässe nun auch zu doof. Bin ich auch schon soweit? Ich glaube nicht. Mal schauen was diese Woche noch so mit sich bringt. (Spoiler: Ich bin in ein paar Tagen so weit)

24: 28 km, 1.800hm. Tagesziel: Radlseehütte auf 2.284m.

Am Anfang noch auf Radlwegen unterwegs ging es 18 km relativ flach Richtung Brixen. Zwischendurch wurde ich geizig und wollte abkürzen. Hmm, ob ein Autobahnzubringer die schönste und smarteste Idee war sei mal dahingestellt. Zwichen Leitplanke und Lärmschutz quetsche ich mich über eine Talbrücke. In Vahrn liebäugelte ich schon mit dem Campingplatz – beschloss aber den Aufstieg heute zumindest noch anzufangen. Kurz nach 19 Uhr kam ich innerlich fluchend an der Hütte an. Aber die Alternative wären Instantnudeln und Bachwasser gewesen. Dann lieber was „gescheites“. Und morgen kann ich gemütlich ausschlafen.

25: Radlseehütte zur Stöffl-Hütte. Die nur 14 km Etappe mit kurzem Mittagsstop an einer anderen Hütte war trotz zwischenzeitlich einsetzendem Hagel und Gewitter recht schön. Ausschließlich normale Wanderwege und einfaches Profil. Beim Aufstieg zu einem kurzen Abschnitt auf ein höheres Plateau fing es zu Hageln an und das Gewitter lies nicht lang auf sich warten. Schnell ging ich querfeldein ein paar Höhenmeter runter. Das Spektakel dauerte nur ein paar Minuten. Auf der Hütte angekommen ging gleich drauf die Welt unter. Hagel, Gewitter. Glück gehabt. Ein paar km weiter und hm höher: 2cm Neuschnee. Sommer ich habe dich verflucht aber du darfst gern wiederkommen.

26: Stöfflhütte zur Meraner Hütte. 25km und 1.200hm. Heute war mal wieder Wandertag.

Nach üppigen Frühstück (was sich beim ruppigen Abstieg über Geröllfelder bisschen gerächt hat) ging es kurz vor 9 bei 6 Grad erstmal 1000m bergab um dann später wieder 1000m bergauf zu gehen. Es gab nur zwei kürzere Pausen. Mittag habe ich ausgelassen um nicht allzu spät an der Hütte anzukommen.

Nachdem die Hütte auf Veganier eingestellt ist, WLAN hat und ein paar schöne Gipfel in der Gegend sind, werd ich wohl ein bisschen bleiben. Sonntag ist wegen Shitwetter aber vermutlich Ruhetag. Den werd ich dann aber ‚unten‘ in Meran verbringen.

27: „Och nö“ dachte ich mir heute morgen und startete nach dem Frühstück und etwas bummeln doch heute schon mit dem Abstieg nach Meran. Sind ja nur 15km und die Wege sicherlich angenehm. Pustekuchen. Der von mir über komoot ausgemachte Weg war zwar eingezeichnet aber nicht wirklich existent. Die Markierungen sind schon aus den Bäumen rausgewachsen, der Weg öfters mal weggebrochen und Motorsäge, Presslufthammer und Sense wären praktisch. Teils auf allen Vieren kletternd & rutschend ging es hinab. Oft vor und wieder zurück. Recht mühsam.

Naja, jedenfalls nach 6 Stunden zerkratzt, gebrennesselt und von oben bis unten schmutzig in Meran angekommen gehts erstmal in die Jugendherberge. Klamotten waschen, duschen, schlafen.

28: Ruhetag in Meran
29: Ruhetag in Meran

30: Nur knapp 15 km ging es heute raus aus Meran nach Naturns. Seit Langem mal wieder auf einem Campingplatz. Das nächste Etappenziel ‚Mals‘, bekannt aus ‚Das Wunder von Mals‘ ist noch 45 km entfernt. Dort soll es dann wieder auf die Via Alpina gehen. Ankommen möchte ich dort am Mittwoch. Ab da wird aber wohl das Wetter schlechter. Na mal schauen. Heute Abend habe ich mich in einem Restaurant zu einem 5 Gänge Menü angemeldet. Gönn Dir 🙂

31: Die Tour heute startete wegen Müde erst um 9 Uhr. Bei max. 27 Grad geht es heute 27 km weiter in Richtung Mals. Heute nächtige ich wieder auf einem kleinen Campingplatz in Laas. Morgen gibts wieder eine Pension oder Hotel. Den Regentag am Donnerstag werde ich aussitzen und zur weiteren Planung nutzen.


1 Kommentar

angelika · 7. Juli 2021 um 17:58

armer kerl, respekt!

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