Dauer: 13 Tage | Strecke: 190 km | Höhenmeter: 7750 m | Gesamtstrecke: 817 km

37: Montag. Eher langweilig ging es heute 22 km und 400hm überwiegend auf Wirtschaftswegen & Asphalt zum Ziel – dem Madelenerhaus. Der Hüttenwirt hatte mich gewarnt: Der eigentlich geplante Weg (10km) war für mich nicht passierbar. Wie immer: steile Schneefelder bzw. Gletscherquerung. Nix für mich. Also drumherum. Fast 6 Stunden in praller Sonne ☀️☀️☀️😰😰😰

38. Um dem gemeldeten Gewitter und Regen zuvorzukommen bin ich um 6 Uhr in die Nebelsuppe um die kurze Etappe von 10 km (knapp 700hm) flott hinter mich zu bringen. Am höchsten Punkt bei 2.500m gab es ab und an mal freie Sicht und ein paar schöne Fotomotive. Knapp vor dem Gewitter bin ich bei der Tübinger Hütte
Die Pächter sind neu und das erste Jahr am Start. Sehr bemüht und lieb bekam ich sogar wieder eine veg. „extrawurst“.

39. Nach einem wirklich üppigen Frühstück u.a. hausgemachten Roggenbrot startete ich bei Kälte (5°C) und Nebel zum nächsten Etappenziel nach Gargellen. Auch wieder nur 12 km. Reicht aber auch. Denn wiedermal am höchsten Punkt der Tour blitzte und donnerte es und ein schwacher aber stetiger Dauerregen setzte ein. Durchnässt komme ich an und nach ein bisschen rumtelefonieren bot sich dann nur noch ein 4 Sterne Hotel an das aber auch günstige Zimmer mit Etagenbad anbot. Weil so wenig los ist, bekomm ich trotzdem ein normales Doppelzimmer.

41. Direkt 1000hm Aufstieg am Stück nach einem Ruhetag sind irgendwie besonders anstrengend. Das Wetter immernoch nicht allzu schön aber nur mit gelegentlichem Nieselregen. um erst das Frühstück etwas zu verdauen und die Motivation zu sammeln starte ich erst um 10 Uhr.

Mittags, also so kurz nach 14 Uhr komme ich bei der Tilsunahütte an. Die Speisenauswahl sagt mir nicht zu und ich trinke nur etwas. Ziel ist eh die Lindauer Hütte. Die liegt etwas tiefer und ich muss lange im Zickzack 600hm absteigen.

Unterwegs quere ich kurz die Schweiz. Die Tour der nächsten Tage bis Lichtenstein (Montag) verläuft an der österreichisch-schweizerischen Grenze. Hier gibt es auch ein paar geologische Änderungen (Siehe Fotos).
15 km und 1.300hm.

So sieht es an der Mannheimer Hütte ohne Nebel aus (von Tag 44)

44. Endlich. Wieder. Gutes. Wetter. Meine Klamotten sind noch nass aber die Sonne scheint. Perfekt. Zu Beginn, heute mal erst um 9, geht es wieder über den Gletscher Richtung ‚Liechtensteiner Panoramaweg‘. Wurde mir vom Wirt empfohlen. Ist kürzer, schneller aber technisch anspruchsvoller. Ein Steig mit steilen Klippen aber alles mit Seilen gesichert. Es war toll.

Unterwegs treffe ich Silvia und Martin. Die beiden hatte ich schon in Italien vor 4 Wochen getroffen. Sie sind unterwegs nach Nizza. Schöner Zufall 🙂 Tagesziel ist die Pfälzer Hütte

45. Kurz vor 6 zum Sonnenaufgang schon fertig gepackt trinke ich noch einen Kaffee auf der Pfälzer Hütte bevor es weitergeht. Ganz entscheiden konnte ich mich nicht was ich heute machen soll. Der Liechtensteiner Panoramaweg würde sich anbieten (wenn ich schon mal hier bin) ist aber ganz schön knackig. Alternative ist durch ein Tal zu gehen und die ‚drei Schwestern‘ zu umgehen. An der Gabelung nach 9km entscheide ich mich für letzteres. Bis Sonntag möchte ich in Oberstdorf sein. Da ist noch ganz schon Strecke zu machen.

Nach 26 km erreiche ich Frastanz in Österreich. Da ich unbedingt Wäsche waschen muss fahre ich weiter mit dem Zug nach Feldkirch. Heute mal Jugendherberge. Ich habe außerdem Lust auf ungesundes Essen, Kino und Popcorn. Morgen geht es wieder zurück ‚on Trail‘ nach Frastanz und von dort weiter Richtung ‚Sankt Gerold‘.

46. 21 km und 500 hm ging es heute ab Frastanz nach Plazera (bei Raggal) zu einem schönen kleinen Campingplatz. Das Wetter lädt zum draussen schlafen ein und der Platz liegt gut auf der halben Strecke zur Biberacher Hütte – dem Etappenziel für morgen.

Die Tour heute war die ersten 14km entspannt auf Radwegen durchs Tal bis Thüringen (ja das gibts hier auch). Dort mach ich in nem Spar-Markt ausgiebig Mittag und decke mich gleich mit für Abends und morgen ein.

Unterwegs gibt es noch etwas #trailmagic (eine kleine Versorgungsstation) – #thetrailprovides.

Am Abend auf dem Campingplatz treffe ich eine andere Weitwanderin. Auch unterwegs auf der Via Alpina in Richtung Nizza.

47. 18 km und 1200 hm. Ich starte heute gegen halb 8 für die Etappe zur Biberacher Hütte. Unterwegs merke ich mal wieder dass ich an den Tagen oft nur Start & Ziel im Kopf habe und den Part dazwischen gar nicht so genieße. So nehme ich ein wenig Tempo raus und gönne mir ein paar Pausen mehr & länger.

Es geht heute zunächst für ca. 12 km angenehm ein Tal hinauf bevor der große Anstieg über tausend Höhenmeter beginnt. Nach zwei Dritteln der Strecke komme ich an einen Bach mit schönen Wasserfällen und natürlichen Pools. Perfekt für ein kurzes Bad. Wenig später eine Alm mit Selbstbedienungskühlschrank. Nur eine Stunde später erreiche ich auch die Hütte.

48 Bis halb 9 bummel ich an der Hütte bis ich endlich loskomme. Die Etappe führt zunächst einen Wirtschaftsweg hinab ins Tal, drei Kilometer eine Bundestraße entlang um dann wieder auf einem Wirtschaftsweg hinauf zu gehen.

Am Ende des Weges ist eine kleine Alm und die Sennerin meint, dass dies wohl nicht so ein recht offizieller Wanderweg ist. Zumindest kommt hier kaum jemand vorbei. Einen Selbstbedienungskühlschrank gibt es aber alldieweil aber leider nur mit Bier, Käse und Wurst. Ok, ne Packung Schüttelbrot nehm ich noch mit.

Nach der Alm hört der Weg dann auf und ich muss aber noch hoch in Richtung Joch. Also querfeldein durch die Kühe. Auf der anderen Seite des Jochs geht es nicht besser weiter. Querfeldein durch noch mehr Kühe, Kuhmist und viel Schlamm stapfe ich den Berg hinab. Auf den letzten Metern rutsch ich dann noch aus und Suhle meine Beine komplett im Matsch…

Nur kurze Zeit später fängt die Zivilisation und damit auch der Massentourismus an. Breite Wege, E-Bikes und viele Schilder, alle paar Meter ne Jausenstation. Mir ists recht. Bei Erbsensuppe und Spezi halte ich schon mal online nach Unterkunft Ausschau. Huch ist das alles voll. Ich war wohl zu verwöhnt in den letzten Wochen.

Letztendlich lande ich mangels Alternativen im 4* Hotel (sehe aber selbst aktuell eher nach Haltungsform 1: Stallhaltung aus). Mal sehen was das Hotel so bietet. Bademantel liegt bereit und Sauna und Schwimmbad sind im Haus.

Heute 21 km (damit gesamt 802 km) und 850 Höhenmeter. Standort: Mittelberg